Lost Places (German Edition) by Groschupf Johannes

Lost Places (German Edition) by Groschupf Johannes

Autor:Groschupf, Johannes [Groschupf, Johannes]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783864180156
Herausgeber: Oetinger Taschenbuch
veröffentlicht: 2013-10-31T23:00:00+00:00


12. KAPITEL

Draußen standen Moe, Kaya, Steven und Chris. Ich wusste nicht, ob ich mich freuen sollte oder weiterhin sauer auf sie war. So, wie sie dastanden und mich betrachteten und dabei von einem Ohr zum anderen grinsten, hätte ich die Tür am liebsten gleich wieder zugeschlagen. Aber mir war mittlerweile klar, dass drinnen nur die nächsten Joints warteten, die nächsten Tage und Nächte in Kifftrance. Davon hatte ich genug.

»Tach«, sagte ich schließlich. Eine Treppe über uns lauschte vermutlich Herr Schmadtke an seiner Tür. Er hielt sich gern auf dem Laufenden darüber, was im Haus geschah.

»Hallöchen«, sagte Kaya und schnalzte anerkennend. Mein Anblick schien sie echt zu begeistern. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich nur in Unterhose dastand. Die Wohnung war so aufgeheizt, dass ich seit Tagen nicht anders herumlief. »Endlich mal ein paarungsbereiter junger Mann. Darf ich reinkommen? Die anderen warten sicher gern die Viertelstunde draußen.«

Moe stieß ihr den Ellenbogen in die Hüfte. »Lass ihn. Siehst doch, dass er total fertig ist.«

Chris schnupperte in Richtung Wohnung. »Kann es sein, dass hier jemand mit Betäubungsmitteln in nicht unerheblichen Mengen herumgespielt hat?«

»Seid ihr deswegen gekommen?«, fragte ich zurück. »Erst den Spießer raushängen lassen und dann angekrochen kommen.«

»Nee«, sagte Moe. »Wir fahren raus nach Beelitz und wollten fragen, ob du mitkommst.«

»Was soll ich in Beelitz«, sagte ich. »Der Spargel ist doch längst gestochen.«

»Wir schauen uns die alten Lungenheilstätten an«, sagte Chris. »Riesiges verlassenes Krankenhaus, hundert Jahre alt, zuletzt war die russische Armee drin. Seit den Neunzigern ist da niemand mehr, außer vielleicht ein paar Gespenster. Und jetzt hör auf rumzuzicken und zieh dir was an. Wir müssen los. Wenn du in deinem verstrahlten Zustand überhaupt noch geradeaus laufen kannst.«

Freunde. Man kann sie sich nicht aussuchen.

Ich holte mir meine Klamotten, steckte Geld ein, zog meine Schuhe an. Als ich wieder zur Tür kam, standen die vier immer noch da.



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